Stefan Zenker - Unlimited Blue
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Dexter Gordon in der Kinowerkstatt Stefan Zenker und sein Jazz-Ensemble versprechen ihrem Publikum emotionsgeladene Clubatmosphäre Eigentlich erzählt der Titel des Stücks von Dexter Gordon schon die ganze Geschichte von der verlorenen Liebe und dem schier unüberwindlichen Verlust: „I guess I will hang my tears out to dry”. „Ich denke, ich hänge meine Tränen jetzt mal zum Trocknen an die Leine.“ Dexter Gordon, der begnadete Jazzer, hat mit seiner Interpretation des Klassikers einen Standard geprägt, an dem keiner vorbeikommt, der die melancholische, in sich selbst versinkende Atmosphäre der Clubs jener Zeit wiederbeleben möchte, in denen, eingebettet in tiefe Sessel und dichte Rauchschwaden, sich das Publikum den Klängen von Musikern hingab, die einfach nur spielen wollten, nichts sonst. Der Abend ist eben jenem Dexter Gordon gewidmet, der mit seinem ebenso melodiösen wie druckvollen Stil eine ganze Jazz-Epoche und viele Größen der Szene, wie zum Beispiel John Coltrane, geprägt hat. „Ich mag diesen Stil, der sich wenig mit virtuoser Technik aufhält, sondern dem Gefühl freien Lauf gibt“, sagt Zenker. Weshalb im Mittelpunkt des Konzerts in Grafing drei Titel Gordons stehen, die als „Torch-Balladen“ Geschichte geschrieben haben. Einem Genre, dass seinen Namen der Redewendung „to carry a torch for somebody“ verdankt, der Fackel, die ihr Licht in traurigen Erinnerungen verströmt. Neben den „Tears“ werden das „You have changed“ und „I’m a fool to want you” sein. Für das Konzert hat Zenker ein Ensemble vereint, das seine Leidenschaft für gefühlvollen, melodiösen Jazz nicht nur teilt, sondern nachhaltig lebt. Die Besetzung spricht von der Anziehungskraft des Programms wie des Ortes. Die Trompeter: Bastien Rieser kommt aus der Schweiz nach Grafing, Claus Raible findet sich gewissermaßen in vertrauter musikalischer Heimat ein. Die Drums: Seiner Zuneigung zur Club-Musik wird Xaver Hellmeier den bewegenden Rhythmus geben. Der Bass: Mit Ernst Techel ein langjähriger Weggefährte, vertraut aus vielen Auftritten in der Region. Am Saxophon: Bandleader Zenker selbst. „Mein Wunsch ist es, mit diesem Konzert den Auftakt zu einer Reihe von Jazz-Gelegenheiten zu machen, bei denen die Clubatmosphäre gewinnt – vor allem über die digitale Kälte, die technische Dominanz, die heute viele Konzerte prägt“, sagt Zenker. „Wir wollen nur spielen und das Leben spüren, zusammen mit unserem Publikum, das sich auf ein überraschendes Angebot einlässt.“