No Other Land
2024
Filmreihe: Naher Osten - Ferner Osten
Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor
Rachel Szor
Julius Pollux Rothlaender
16 JAHRE
92 MIN.
Der junge palästinensische Aktivist Basel Adra aus Masafer Yatta im Westjordanland kämpft schon lange gegen die Vertreibung seiner Gemeinschaft durch die israelische Besatzung. Die Auslöschung ganzer Dörfer, in denen Häuser abgerissen und ihre Bewohner vertrieben werden, ist für ihn nur schwer zu ertragen. Als er eines Tages Yuval, einem israelischen Journalisten begegnet, findet er in ihm einen Verbündeten, der ihn in seinen Bemühungen unterstützt. Es war absehbar, dass ein Dokumentarfilm, der die israelische Besiedelung des Westjordanlandes aus rein palästinensischer Perspektive zeigt, hierzulande monomanische Reflexe mit komplizierten rhetorischen Verbiegungen triggern würde. Im medialen Gewitter nach der Vergabe des Berlinale-Dokumentarfilmpreises an „No Other Land“ und den israelkritischen Preisreden der Regisseure überlagerten vor allem Diffamierungen und verzerrende Antisemitismusvorwürfe (u.a. gegen den jüdischen Co-Regisseur selbst) die allgemeine Rezeption. Unabhängig davon ist die brandaktuelle palästinensisch-norwegische Co-Produktion „No Other Land“ des Palästinensers Basel Adra und des Israelis Yuval Abraham allein schon aufgrund ihrer freundschaftlichen Entstehungsgeschichte unbeschreiblich wichtig, da sie den Hoffnungskeim auf Versöhnung in sich trägt. Ob man die belegbar massiv eingeschränkte Bewegungsfreiheit palästinensischer Menschen nun (im Schulterschluss mit international anerkannten Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty oder Human Rights Watch) als „Apartheid“ bezeichnet oder drumherum argumentiert: die von der Netanjahu-Regierung, dem israelischen Militär und den rechtsextremen Siedlern verübte Gewalt und Schikanen gegen palästinensische Zivilisten im Westjordanland waren bereits vor der Terrorattacke der islamistischen Hamas auf jüdische Menschen am 7. Oktober bedrückend real. Und sie sind es, wie die abschließenden Momente von No Other Land unmissverständlich darlegen, als Folge davon heute mehr denn je. Filmpreise: Berlinale 2024 Panorama Dokumente Berlinale 2024 Gewinner Berlinale 2024 EFA 2024 Dokumentarfilm Filmkunstmesse Leipzig 2024 Viennale 2024 EFA 2024 Gewinner EFA 2024