FLOATING ISLANDS

2023

Filmreihe: Zeitreisen

SIMONE FÜRBRINGER & NICOLAS HUMBERT

12 JAHRE

95 MIN.

Mit Regisseur Nicolas Humbert! Welche Geschichte verbirgt sich im Koffer voller Bilder, Klänge und Buch- staben, deren Herkunft wir nicht kennen? FLOATING ISLANDS ist eine Hommage ans Kino, ein Film-Poem aus Bildern zwischen Traum und Wirklichkeit; ein Netz aus Klängen, Textfragmenten und Stimmen, das weit in die Welt hinaus und gleichzeitig nah zu uns führt. Sind wir nicht alle treibende Inseln im Strom der Zeit? «Wir alle sind Reisende. Auch wenn die Zivilisation uns in Sesshafte verwandelt hat. Nomaden bleiben wir. Nomaden des Lebens auf Durchreise. Schritte, Schienen, Asphalt. Assoziationen als Wegweiser. FLOATING ISLANDS ist ein Ciné-Poem, das sich jeglicher Klassifizierung entzieht. Ein suggestives Bilder- Epos, das, obgleich intim, den Horizont des großen Ganzen im Blick hat, getragen von starken Texten mit nachhallenden Stimmen, starken Instrumenten mit nachhallenden Klängen. Zurück bleibt die Gewissheit, dass Poesie uns wappnen kann im Widerstand gegen die Zerstörung unserer Zukunft.» (Claus Biegert) Simone Fürbringer hatte die Fähigkeit, Filmkörner zum Tanzen zu bringen. Blumen im Wind singen zu lassen. Den Mond dazu zu bewegen, dass er mit ihr kleine Figuren in die Kamera zeichnet. Sie wollte Bilder schaffen, die dem Sehen jeder bisherigen Erfahrung vorausgingen. Auf dem scheinbaren Nichts der Leinwand dürfen sich die Phänomene aus sich selbst herzeigen. Immer noch und weiter, Bilder sterben nicht. Simone sorgte sich um die Wunder und möglichen neuen Formen unserer Existenz. Sie war eine Filmemacherin, die sich mit jeder ihrer Arbeiten auf den Versuch eingelassen hat, mit ihrer Poetik der Welt eine neue Ordnung zu geben. Friede als Assoziation, der Realität gegenübergestellt. In ihren magisch abstrakten Montagen hat sie die Bilder für sich denken, sich widersprechen, sich vereinen und neu verbinden lassen. Laufen konnten Bilder schon lange. Mit Simone durften sie schwimmen und fließen, sich austoben und gegenseitig jagen. Sie ließ sie wegrennen, atemlos werden, ließ sie innehalten und hat sie langsam in Töne und Laute verwandelt. Und sie ließ sie wieder still werden und machte die Stille sichtbar. Mit Licht die Leinwand zerfetzen und mit Musik und Worten wieder zusammennähen. Film war ein Lebensstoff für sie. Ein zartes Gewebe, das gesponnen und gewebt werden muss, das freilegen und umhüllen kann. Als FLOATING ISLANDS, ihre letzte Arbeit, die sie mit ihrem Mann und künstlerischen Lebensbegleiter Nicolas Humbert schuf, auf dem DOK.fest die Münchner Premiere feierte, hat sie den Kinoraum scheinbar zum letzten Mal verwandelt. Während der Vorführung ist Simone in der Wolfsgrub, dem alten Hof der beiden, im Kreis ihrer Liebsten auf ihre letzte Reise gegangen. The End is always a new beginning. Simone war immer für eine Überraschung gut und für jeden Spaß zu haben. Träume dauern länger als die Nacht? Also muss das Leben doch irgendwie auch über die Grenze des Todes blicken können. So wie wir uns auf ihre Filme eingelassen haben, neue Horizonte erfahren durften, können wir darauf warten, was uns aus ihrem neuen Schneideraum, dem noch unbekannten Atelier des Jenseits herübergereicht und vorgeführt werden wird. Wenn es dafür eine Gelegenheit gibt, wird Simone sie nutzen. Wir dürfen uns auf etwas gefasst machen. Martin Otter Originalfassung (französisch) mit deutschen Untertiteln. Erstaufführung.

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