JOJO RABBIT

2019

Hauptfilm

Taika Waititi

Roman Griffin Davis, Thomasin McKenzie, Scarlett Johansson, Sam Rockwell, Taika Waititi, Rebel Wilson, Stephen Merchant, Alfie Allen

12 JAHRE

108 MIN.

Deutschland während des Zweiten Weltkrieges: Der kleine Jojo Betzler ist ein überzeugter Nazi, der nicht nur in der liebevollen Obhut seiner alleinerziehenden Mutter Rosie, sondern natürlich in der des ganzen Reichs aufwächst. Gerade erst hat er im Nazi-Ferienlager gelernt, wie man Granaten richtig wirft und wie wichtig es ist, dass viele blonde Nachkommen gezeugt werden. Jojo kann es schon gar nicht erwarten, selbst Mitglied der Partei zu werden, und hat sogar einen besonderen besten Freund: Adolf Hitler persönlich – na ja zumindest fast, denn Jojo bildet sich Hitler nur ein. Aber das ist noch besser, schließlich ist der Führer immer sofort zur Stelle, wenn Jojo dringend Rat braucht. Und den benötigt er bald sehr dringend. Denn er findet heraus, dass seine Mutter ein jüdisches Mädchen versteckt: Elsa. Und die verwirrt Jojo mächtig. Warum ist sie kein Monster, wie es doch alle Juden angeblich sind? Um die Wahrheit herauszufinden und ein Buch über sie zu schreiben, fängt Jojo nach anfänglicher Angst an, sich mit Elsa zu unterhalten... Sie ist wieder da: Die Komödie über Hitler. Diesmal begibt sich der jüdisch-maori-stämmige Regiewunderknabe Taika Waititi in die großen Fußstapfen von Chaplin und Lubitsch. Mit Klamauk gegen Nazis, das ist meist zu kurz gesprungen, zu bloßen Deppen reduzierte Slapstick-Faschisten sind eher verharmlosend als entlarvend. Waititi freilich versteht sein Werk ganz allgemein als „Anti Hass-Satire“ und die gelingt absolut grandios mit sehr guten Pointen samt bewegender Momente. Ein Film, der mit den Beatles beginnt und mit Bowie samt Rilke endet, kann sowieso kaum schlecht sein. Mit den Kinderdarstellern Roman Griffin Davis und Thomasin McKenzie bietet die Satire eine überzeugende Besetzung. Über die Qualitäten von Scarlett Johansson als zerbrechlich resolute Mutter und Sam Rockwell als durchgeknallten Offizier, muss man gar nicht erst reden. Am visuellen Stil hätte Wes Anderson gewiss sein Vergnügen. Man darf gespannt sein, ob der neuseeländische Tausendsassa bei seiner wohl sehr wahrscheinlichen Oscar-Rede jenen legendären Auftritt von Roberto Benigni in den Schatten stellt.

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