TREIBJAGD - La course du lièvre à travers les champs

1972

The Last Picture Show - Analoge Filmperlen

René Clément

Jean-Louis Trintignant, Robert Ryan, Lea Massari, Aldo Ray, Tisa Farrow, Jean Gaven, Nadine Nabokov, Louis Aubert

Edmond Richard

Francis Lai

12 JAHRE

127 MIN.

The Last Picture Show - Analoge Filmperlen Auf der Flucht vor Zigeunern, die ihn töten wollen, weil er bei einem Flugzeugabsturz den Tod ihrer Kinder verschuldet hat, gerät der Franzose Tony in die Gesellschaft einer seltsamen Gangsterbande: martialische Desperados, die sich die Zeit bis zum letzten großen Coup mit sinnlosen Spielen vertreiben, alt gewordene Kinder, die in einem wunderschönen Knusperhäuschen in einem wunderschönen Märchenwald leben, Phantasiegeschöpfe zwischen Traum und Tod, Gewalt und Poesie, genauso wie Lewis Carrols Mad Hatter, Queen of Hearts und Cheshire Cat. Clement zelebriert ein subtiles Spiel mit den Erwartungen des Zuschauers, lässt Kinder wie Gangster agieren und Gangster wie Kinder, kreiert eine ambivalente Atmosphäre, in der schließlich nichts mehr unmöglich erscheint. Das große Ding findet nur noch der Form halber statt, ein kurzer blutiger Zirkus ohne Bedeutung. Clement, ein Regisseur, der nie so recht in Mode gekommen ist, auch nicht in Frankreich, und dessen Autorenqualitäten allein der rerstorbene Andre Bazin zu schätzen wußte, findet eine bewundernswerte inszenatorische Balance zwischen Märchenspiel und Gangsterstück, integriert die kontrastierenden Elemente in einen weichen, gleitenden Erzählfluß, der immer wieder plötzlich durch bedrohliche Vertikalen aufgebrochen wird, die -besonders eindringlich in den beiden Treppeneinstellungen am Anfang und am Schluß- ein Gefühl bodenlosen Schwindels vermitteln. Die Lust an Kontrasten erstreckt sich nicht zuletzt auch auf die Schauspieler. Dem erstaunlich gelösten Trintignant und der aufregend schönen Lea Massari als kuchenbackender Gangsterbraut „Sugar"" stehen zwei verwitterte Hollywood-Veteranen gegenüber: Der alte weise Wolf Robert Ryan, dessen Züge inzwischen so zerklüftet sind, daß sie völlig sich widersprechende Empfindungen zur gleichen Zeit ausdrücken können, und der dicke Kraftprotz Aldo Ray, der noch immer so komisch und bemitleidenswert ist wie vor zwanzig Jahren bei Cukor und Curtiz. Allein das von Clement mit unendlicher Sorgfalt aufeinander abgestimmte Zusammenspiel dieser vier Profis verleiht der „Treibjagd"" eine Intensität und innere Spannung, die herkömmliche Thriller trotz aller Aktion und Gewalt allzuoft vermissen lassen. Mit seinen drei letzten Filmen hat Clement für ein altes Genre neue Maßstäbe gesetzt. (H.-C. Blumenberg in DIE ZEIT)"

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