Endstation Seeshaupt - Der Todeszug von 1945
2010
Biennale Bavaria International - Festival des Neuen Heimatfilms
Walter Steffen
Christoph Ißmayer
Bernd Petruck
12 JAHRE
90 MIN.
Um vor den alliierten Truppen zu fliehen, wird Ende April 1945 kurzerhand das gesamte Konzentrationslager Mühldorf-Mettenheim geräumt. Rund 4000 KZ-Häftlinge werden in einen Güterzug gepfercht und eine Woche lang ziellos mit dem Zug durch Oberbayern gefahren - ganz ohne Nahrung und Trinkwasser. Mehr als 60 Jahre später begibt sich eines der überlebenden Opfer, Luis Sneh, auf den Zug der Erinnerung und fährt die damalige Strecke nach - bis zur Endstation Seeshaupt. Es ist nur schwer möglich, diesen dunklen Teil deutscher Geschichte in dem heutigen idyllischen Oberbayern zu verorten, geschweige denn mit friedlichen Plätzen wie Poing oder Seeshaupt zu verbinden. Doch genau das ist der Kunstgriff dieses eindringlichen Dokumentarfilms von Walter Steffen: Vergangenheit und Gegenwart so eng miteinander zu verknüpfen, dass schließlich eine Brücke zu einer hoffnungsvollen Zukunft entsteht. Nicht zuletzt dank des sensibel und offen nach außen getragenen Versöhnungsprozesses von Luis Sneh ist dies voll und ganz gelungen.