Corpus Christi

2019

Neuer Heimatfilm unterwegs – Eine Roadshow

Jan Komasa

Bartosz Bielenia, Aleksandra Konieczna, Eliza Rycembel

Piotr Sobocinski Jr.

Ewgueni Galperine, Sacha Galperine

16 JAHRE

115 MIN.

Der 20-jährige Daniel sitzt in Haft, wo er Teil von Gewaltaktionen gegen andere Häftlinge ist. Er entdeckt beim Gottesdienst aber auch gleichzeitig seinen christlichen Glauben. Als er das Gefängnis verlässt, gibt er sich in einem Dorf, wo er sich für seinen Arbeitsplatz melden soll, als Priester aus. Nach und nach gewinnt er das Zutrauen der Bevölkerung und wird sogar in seiner unkonventionellen Art richtig beliebt. Er droht dann aber aufzufliegen, als ihn seine Vergangenheit in Form von Menschen aus seinem früheren Leben einholt. Das polnische Kino ist traditionell gut für rigorose Arthaus-Filme. Nach Polanski, Kieślowski oder „Ida“ Oscar-Preisträger Pawlikowski, präsentiert sich nun Jan Komasa, 38, als hochkarätiges Regie-Talent. Seine Story vom religiösen Knacki, der nach der Entlassung als vermeintlicher Pfarrer auf die Kanzel einer Kirche in der Provinz steigt, klingt schlicht. Doch sie ist enorm ergreifend. Und kommt mit einer dramaturgischen Wucht daher, die einen zunehmend tiefer in den Kinosessel versinken lässt. Liebe, Glaube, Hoffnung als spannender Thriller verpackt. Doppelmoral, Korruption samt der Untiefen menschlichen Handels könnten als Themen philosophischer Seminare taugen. Hier präsentieren sie sich als packendes Drama mit Wow-Effekt. Einen Gewaltverbrecher mit solch unaufdringlicher Empathie und Ambivalenz zu präsentieren, darf als schauspielerische Meisterleistung gelten. Prompt wurde Bartosz Bielenia zum European Shooting Star gekürt.

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